Der Olivenbaum oder der Ölbaum, wie er in der Bibel genannt wird, hat schon zur Zeit Jesu eine große Bedeutung für die Menschen im Heiligen Land. Er liefert den Menschen Nahrung (Oliven und Olivenöl) und Holz für die kunsthandwerkliche Bearbeitung. Für den letzteren Zweck werden aber keine Bäume gefällt, sondern nur Äste abgeschnitten. Die Herstellung von Olivenholzartikel ist seit Generationen die wirtschaftliche Grundlage vieler Christen.
Durch den Mauerbau und durch den Siedlungsbau wurde und wird vielen Bauern die Lebens- und Erwerbsgrundlage genommen. Olivengärten wurden gerodet; andere werden durch Sicherheitszäune und Begleitstraßen vom Wohnhaus der Bauern abgetrennt. Dennoch kommt das Olivenholz zur Erzeugung der Krippen, Krippenfiguren und anderen Artikel aus der West Bank.
In den letzten Jahren kam der Pilger- und Touristenstrom wieder auf Touren. Infolge der Mauer und der Checkpoints wird Bethlehem vorwiegend nur im Zuge von Tagesausflügen besucht. Dadurch kann sich die Tourismuswirtschaft nur bedingt erholen. Die Devotionalien- und Souvenirshops auf dem Manger Square und der Milk Grotto Street machen ihre Läden mangels Pilger und Touristen immer öfter dicht. Dies spüren natürlich auch die kleinen Werkstätten, die für diese Shops arbeiten. In Ermangelung wirksamer sozialer Netze leiden diese Menschen Not und suchen, wenn sie die Möglichkeit dazu haben, ihr Heil in anderen Ländern.
Unser Partner für "Weihnachten auch für Bethlehem" ist der Eigentümer eines solchen Shops am Anfang der Milk Grotto Street. Vom Shop allein könnte er und seine Familie vermutlich nicht mehr leben. So hat er versucht, sich das Vertrauen von christlichen Organisationen, wie die Statthalterei Österreich oder eine nationale Organisation von Kirche in Not, zu erwerben. Etwa 50 Familien mit ungefähr 300 Menschen hängen in ihren Klein- und Kleinstwerkstätten davon ab, dass es ihm gelingt, die erzeugten oder die über Bestellung zu erzeugenden Artikel an möglichst viele Bedarfsträger zu liefern. Naturgemäß konzentriert sich diese Form des Absatzes der Produkte auf einige Monate des Jahres.
Manche Familien sind nicht in der Lage, sich die trotz der weitgehenden Handarbeit erforderlichen Maschinen oder das erforderliche Olivenholz auf eigenes Risiko und eigene Kosten zwei bis drei Jahre vor der Herstellung der Artikel anzuschaffen. In Ermangelung eines wirksamen sozialen Netzes gibt es darüber hinaus auch immer wieder soziale Probleme verschiedenster Art. Unser Partner ist daher in vielfacher Hinsicht gefordert.
Die Bilder sollen einen Eindruck von der Arbeit mit dem Werkstoff Olivenholz vermitteln und die Videos sollen dies noch mehr veranschaulichen.
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