Diese Frage stellen die Leute, wenn sie uns bei einer festlichen Liturgie in der Kirche oder einer Fronleichnamsprozession in unseren Ordensmänteln sehen. Diese Frage bekommen wir auch von Verwandten und Freunden gestellt, wenn wir von unserem Ordensleben erzählen.
Der Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem hat eine lange Tradition. Schon im Mittelalter war es üblich, dass Menschen als friedliche Pilger zu den Stätten des Heiligen Landes reisten – Krönung der Wallfahrt, erst für Adelige, später für Patrizier und freie Bürger, war der Ritterschlag am Hl. Grab. Im 19. Jahrhundert hat Papst Pius IX. den Ritterorden neu organisiert und ihm jene Aufgabe gegeben, der wir auch heute verpflichtet sind: Die im Heiligen Land lebenden Christen, die eigentlich von unserer aller Mutterkirche abstammen, in ihrer schwierigen Lage als religiöse Minderheit und angesichts der kriegerischen Auseinandersetzungen materiell und ideell zu unterstützen und unsere christliche Lebensführung spirituell zu stärken und zu vertiefen.
Was uns von diversen anderen „ritterlichen" Vereinigungen unterscheidet, ist unsere Stellung als päpstlicher Orden in der katholischen Kirche mit einem vom Papst eingesetzten Kardinal als Großmeister an der Spitze. Der Orden der Ritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem steht sowohl Frauen als auch Männern, Laien und Geistlichen, offen, die als mündige katholische Christen, gleichberechtigt und gleichwertig im Sinne des II. Vatikanischen Konzils, ein Leben nach den Lehren der Kirche führen und bereit sind, sich mit ihren Kräften für die Menschen im Heiligen Land einzusetzen und auch in ihrer eigenen Umgebung im Sinne der Botschaft Christi als „Zeugen der Auferstehung" zu wirken. Die Aufnahme in den Orden erfolgt - bei Vorliegen der statutarischen Voraussetzungen - aufgrund der Entscheidung der zuständigen Ordensorgane.
Wer mehr wissen möchte, dem geben wir gerne Auskunft. Dazu dient insbesondere unsere Web-Seite.
Dr. Andreas Leiner
Statthalter für Österreich
Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem
1954 wurde die Österreichische Statthalterei unter dem Großmeister Kardinal Canali mit dem Großprior Erzbischof Dr. Andreas Rohracher und dem Statthalter Univ. Prof. Dr. Erwin Domanig in Salzburg neu begründet. Derzeit zählt der Ritterorden in Österreich über 400 Mitglieder, Ritter, Damen und Geistliche.
Die Österreichische Statthalterei des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem hat Rechtspersönlichkeit kraft kirchlichen Rechts und auch für den innerstaatlichen Bereich aufgrund des Konkordats zwischen der Republik Österreich und dem Heiligen Stuhl.
Der Statthalter
leitet und vertritt den Orden in Österreich und gegenüber dem Ausland. Er trägt Sorge für die entsprechenden Tätigkeiten und wacht über die genaue Einhaltung der vom Großmeisteramt ergehenden Richtlinien und Weisungen. Der Ritterorden in Österreich wird geleitet von Statthalter Dr. Andreas Leiner.
Der Grossprior
ist der geistliche Führer des Ordens. Er unterstützt den Statthalter bei der Leitung der Statthalterei und begleitet die Kandidaten, Ritter und Damen bei ihrem Leben im Geist des Ordens.
Derzeit ist Mag. Raimund Schreier OPream, Abt von Wilten, Großprior der Österreichischen Statthalterei des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem.
Die Komtureien
Das Ordensleben ist in Österreich in folgende zwölf Komtureien gegliedert, an deren Spitze ein Leitender Komtur steht:
Baden-Wiener Neustadt, Bregenz, Eisenstadt, Graz, Innsbruck, Klagenfurt, Klosterneuburg, Linz, Salzburg, Salzkammergut, St.Pölten, Wien
Die Ordensdamen sind gemeinsam mit Ordensrittern - Männer in weltlichen Berufen, Ordensleute und Priestern - vollkommen gleichberechtigte Mitglieder des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem. Diese Gleichberechtigung von Frauen, Männern und Klerikern ist einzigartig in der Röm.-Kath. Kirche.
Ursprünglich war nur die Aufnahme männlicher Mitglieder vorgesehen. Doch bereits am 15. April 1871 erhielt Gräfin Mary Frances Lomax aus England, von Papst Pius IX. das Recht, das Abzeichen des Hl. Grabes als Dame des gleichnamigen Ordens zu tragen. Sie ist somit die erste Ordensdame im Orden des Ritterordens vom Hl. Grab zu Jerusalem!
Mit Konsequenz und Ausdauer hat sie die Aufnahme von Damen verfolgt. Papst Leo XIII. bestätigte mit dem Breve Venerabilis Frater vom 3. August 1888 offiziell den Beschluss von Papst Pius IX. und ermächtigte damit den Patriarchen zur Verleihung der Ordensinsignien auch an Damen. Heute gehören dem Orden über sechstausend Damen an, das sind etwa 25 Prozent der Ordensangehörigen.
Der Ordensmantel der Damen ist schwarz mit weißem Revers und dem fünffachen roten Jerusalemkreuz auf der linken Brustseite. Als Mitglieder eines päpstlichen Ordens tragen Ordensdamen einen schwarzen Schleier.
Glaube, Liebe, Hilfsbereitschaft und der geschwisterliche Umgang miteinander zeichnen die Damen vom Hl. Grab zu Jerusalem aus. Sie sind aber auch geprägt vom Selbstbewusstsein mündiger Christinnen.
Im täglichen Leben beweisen sie durch gelebte Nächstenliebe das Füreinander und Miteinander einerseits im Glauben und andererseits im Engagement für das Hl. Land (das Lat. Patriarchat) und ihre jeweilige Ortskirche.
Die Ordensdamen bringen sich mit vollem Herzen, großem Elan und viel Idealismus in das Ordensleben ein, gestalten es durch verschiedenste Aktivitäten und stellen mit ihren oft typisch weiblichen Zugängen und Charismen eine Bereicherung des Ordenslebens dar.
Im Rahmen der Österreichischen Statthalterei tragen die Ordensdamen vielfältig zur Verwirklichung der Ziele und Umsetzung der Projekte des Ordens und der Intensivierung des Ordenslebens bei.
OD Dr. Ursula-Maria Fürst
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