OB Botschafter Ludwig Steiner verstorben

 

Die feierliche Einsegnung von Botschafter Dr. Ludwig Steiner findet im Rahmen einer Seelenmesse mit anschließendem Geleit zur letzten Ruhe am Wiener Zentralfriedhof (Eingang 2. Tor), Simmeringer Haupstraße 234, 1110 Wien, Kirche Zum Heiligen Karl Borromäus (Karl-Lueger-Gedächtnis-Kirche) am Mittwoch dem 22. Juli 2015, um 14.00 Uhr statt.

 

 

Lebenslauf von OB Ludwig Steiner

 

Botschafter i. R. Dipl. Vw. Dr. Ludwig Steiner

Geb. 14.4. 1922 in Innsbruck
Vater: Ludwig Steiner, 11.10. 1872, gest. 13.8.1941, Bäckermeister und christlichsozialer Gemeinderat von 1924 bis 1933
Mutter: Rosa Steiner, geb. Haas, 14.5. 1883, gest. 25.4. 1948

Matura an der Handelsakademie Innsbruck, April 1941
Studium an der Universität in Innsbruck
Sponsion zum Diplomvolkswirt, Juni 1947
Promotion zum Doktor der Wirtschaftswissenschaften, Juni 1948

Heirat 10. Juni 1954 mit Danielle Steiner, geb. Alexander, gest. 23.2. 2006
Zwei Kinder: Gabriele und Thomas


1941 Einberufung zum Reichsarbeitsdienst in das Arbeitslager Derneburg bei Hildesheim anschließend Einsatz mit dieser Einheit in Frankreich, Cognac (April). Unmittelbar nach dem Abrüsten von RAD Einberufung (Oktober) zur Wehrmacht, Geb.Jg. Ersatz Btl. 136 Innsbruck.
1943 (Juli) Schwere Verwundung an der Eismeerfront - Lizza Bogen - 2. Gebirgsdivision, 2. Kp. des 1. Btl. 136 (34 km vor Murmansk). Nach Lazarett-Entlassung nur mehr Verwendung AV im Ersatzheer, Geb.Jg. Ersatz Btl. 136 Innsbruck. Adjutant dieses Batallions.
Ab Ende 1943 aktiv im Widerstand (Gruppe 05).
Ab Dezember 1943 Studium an der Universität Innsbruck, (Abschluß als Diplomvolkswirt und 1947 Promotion zum Doktor der Wirtschaftswissenschaften)
1945 (Jänner) Verlegung des Ersatz Btl. 136 von Innsbruck nach Wolfsberg in Kärnten.
1945 (ab Ende Februar bis Kriegsende) Studienurlaub für das Studium an der Universität in Innsbruck. Beteiligung an der Befreiung Innsbruckss durch die Österreichische Widerstandsbewegung unter der Führung von Dr. Karl Gruber vor dem Heranrücken der US Truppen.
Kontaktaufnahme durch die Frontstellungen mit heranrückenden US-Truppen („Cactus Division" 103rd US Infantry Division) bei Reith bei Seefeld . Siehe „Report after Action, The Story of the 103d Infantry Division", by Ralph Mueller and Jerry Turk, headquarters, 103 d Infantry Division, U.S. Army)
1945 (Mai) Mitbegründer der ÖVP Tirol
1945 (Mai) Sekretär von Landeshauptmann Dr. Karl Gruber
1945 (Mai) Mitglied des Provisorischen Tiroler Landtages
1945 (Nov.) - 1948 (Sept.) Sekretär des Bürgermeisters von Innsbruck Dr. Anton Melzer
1948 (Sept.) Eintritt in den österreichischen diplomatischen Dienst (Bundeskanzleramt - Auswärtige Angelegenheiten)
1949 (März) - 1951 (Dez.) Legationssekretär an der österreichischen Gesandtschaft in Paris
1951 (Dez.) - 1952 (Aug.) Leitung der Außenstelle Innsbruck für Südtirol-Angelegenheiten des Bundeskanzleramtes-Auswärtige Angelegenheiten
1952 (Sept.) - 1953 (Nov.) Sekretär von Außenminister Dr. Karl Gruber
1953 (Nov.) -1958 (Mai) Sekretär von Bundeskanzler Ing. Julius Raab (Mitglied der österreichischen Regierungsdelegation bei den abschließenden Staatsvertragsverhandlungen in Moskau, April 1955)
1958 (Mai) -1961 (März) Leiter der Gesandtschaft in Sofia, Bulgarien
1961 (April) - 1964 (April) Staatssekretär im Bundesministerium für auswärtige Angelegenheiten (BMfAA)
1964 (Okt.) -1972 (Juni) Botschafter in Griechenland und Zypern
1967 - 1972 Hilfsaktionen für und Betreuung politisch Verfolgter und deren Angehörigen während der Militärdiktatur in Griechenland
1972 (Juni) - 1979 (Juni) Politischer Direktor u. Stv. Generalsekretär im BMfAA Vorsitzender der Großen Gemischten Kommissionen Österreich mit allen kommunistischen Staaten in Ost- und Mitteleuropa
1979 (Juni) -1990 (Nov.) Abgeordneter zum Nationalrat (ÖVP Tirol) Außenpolitischer Sprecher der ÖVP Vorsitzender von drei Parlamentarischen Untersuchungsausschüssen (Draken, Lucona, Noricum)
1979 - 1991 Mitglied der Parlamentarischen Versammlung des Europarates (PVE) und ab 1991 Ehrenmitglied der PVE
1980 - 1991 Vorsitzender der Politischen Kommission der PVE (dabei Berichterstatter für die Türkei während der Militärdiktatur)
1983 (7. Mai) Investiert in der Ritterorden von Hl. Grab zu Jerusalem
1989 Einbringung einer Konvention für Rechte ethnischer Minderheiten in der PVE
1979 - 1991 Vizepräsident der Union der Christdemokraten
1989 (März) - 1996 (Juni) Präsident der Politischen Akademie der ÖVP
1991 (März) - 1996 (März) Stv. Obmann der ÖVP Tirol
2000 (Dez.) - 2005 (Dez.) Vorsitzender des Komitees des „Österr. Fonds für Versöhnung, Frieden und Zusammenarbeit"
2001 (März) - 2005 (Jänner) Mitglied des Management Board der Europäischen Beobachtungsstelle für Rassismus und Fremdenfeindlichkeit (Beschluss des Präsidiums des Europaparlaments am 15. Dezember 2000)
Seit 28.1. 1991 Ehrenmitglied der Parlamentarischen Versammlung des Europarates
1994 -2011 Vizepräsident des „Dokumentationsarchivs des Österreichischen Widerstandes"
1995 - 2010 Mitglied des Kuratoriums bei dem „Nationalfonds für Opfer des Nationalsozialismus" und dem „Allgemeinen Entschädigungsfonds"
Seit 2002 Ehrenmitglied der Südtiroler Volkspartei



Auszeichnungen:

Das Ehrenzeichen für Verdienste um die Befreiung Österreichs 1977
Großes Silbernes Ehrenzeichen der Republik Österreich am Bande 1964
Ehrenzeichen des Landes Tirol, 31. Jänner 1984
Großer Verdienstorden des Landes Südtirol, 5 Sept. 2008
Grosses Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien 2005
Ehrenring des ÖAAB-Tirol
Ehrenring der Kath. Österreichischen Studentenverbindung Austria Innsbruck und zahlreiche ausländische Orden und Ehrenzeichen.

 

 

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