Freitag, 17.01.2025

Gemeinsame Gebetszeit

"Herr Jesus Christus,
wir sind Zeugen Deines Todes
und Deiner Auferstehung"

Hebr 4,1-5.11;Ps 78,3 u. 4cd.6c-7.8;Mk 2,1-12

Hl. Antonius, Mönchsvater in Ägypten (356)

Hymnus

Schon neigt der Tag dem Abend zu,
die Schatten werden länger.
Vergänglich ist, was uns umgibt,
du aber bleibst bestehen.

Im Tageslicht, das steigt und sinkt,
wird uns die Zeit bemessen,
bis uns der Tod hinüberführt,
wo alle Grenzen fallen.

Lob sei dem Vater und dem Sohn,
Lob sei dem Heil’gen Geiste,
wie es von allem Anfang war,
jetzt und für alle Zeiten. Amen.

Ps 119, 25-32

Ich eile voran auf dem Weg deiner Gebote, denn mein Herz machst du weit.

Meine Seele klebt am Boden. *
Durch dein Wort belebe mich!

Ich habe dir mein Geschick erzählt, und du erhörtest mich. *
Lehre mich deine Gesetze!

Lass mich den Weg begreifen, den deine Befehle mir zeigen, *
dann will ich nachsinnen über deine Wunder.

Meine Seele zerfließt vor Kummer. *
Richte mich auf durch dein Wort!

Halte mich fern vom Weg der Lüge; *
begnade mich mit deiner Weisung!

Ich wählte den Weg der Wahrheit; *
nach deinen Urteilen hab’ ich Verlangen.

Ich halte an deinen Vorschriften fest. *
Herr, lass mich niemals scheitern!

Ich eile voran auf dem Weg deiner Gebote, *
denn mein Herz machst du weit.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn*

und dem Heiligen Geist.

Wie es war im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit*

und in Ewigkeit. Amen. 

Ich eile voran auf dem Weg deiner Gebote, denn mein Herz machst du weit.

 

 

 

Kurzlesung Kol 3 12-13

Ihr seid von Gott geliebt, seid seine auserwählten Heiligen; darum bekleidet euch mit aufrichtigem Erbarmen, mit Güte, Demut, Milde, Geduld! Ertragt euch gegenseitig und vergebt einander, wenn einer dem andern etwas vorzuwerfen hat! Wie der Herr euch vergeben hat, so vergebt auch ihr! 

Responsorium

V Barmherzig und gnädig ist der Herr.
R Langmütig und reich an Güte.

Impuls

Die Erscheinung des Herrn - Von Sternen, Suchenden und der göttlichen Offenbarung

Das Fest der Epiphanie führt uns in die Tiefe des theologischen Mysteriums der Inkarnation. Nicht eine historische Erinnerung feiern wir an diesem Tag, sondern die vielfache Erscheinung des göttlichen Logos in unserer Welt.

Betrachten wir die Bewegung der Magier, der Sterndeuter aus dem Osten. Sie sind keine Könige, wie die Volksfrömmigkeit sie später machte, sondern Suchende. In ihrem Aufbruch manifestiert sich die urmenschliche Sehnsucht nach dem Göttlichen. Sie folgen einem Stern - nicht aus wissenschaftlicher Neugier, sondern in existentieller Offenheit für das Transzendente.

Die dreifache Epiphanie - die Huldigung der Weisen, die Taufe im Jordan, das Weinwunder zu Kana - enthüllt uns verschiedene Dimensionen der einen göttlichen Selbstoffenbarung. In jedem dieser Momente "leuchtet Gott auf", wird das Unsichtbare sichtbar, das Ewige zeitlich, das Unendliche endlich.

Die Gaben der Weisen tragen tiefe theologische Symbolik: Gold für die königliche Würde, Weihrauch für die Göttlichkeit, Myrrhe als Vorzeichen des Leidens. In ihnen spiegelt sich das ganze Geheimnis der Inkarnation: Gott wird Mensch, der König wird Knecht, das Leben nimmt den Tod auf sich.

Diese Suchenden aus der Fremde werden zu Findern, während die vermeintlich Wissenden in Jerusalem in ihrer Blindheit verharren. Darin liegt die revolutionäre Kraft dieses Festes: Das Heil kommt zu denen, die sich aufmachen, die ihre Sicherheiten verlassen, die dem Stern folgen.

Gebetsgedenken

Herr, schenke uns die Fähigkeit, unser Leben ganz an Deine Liebe und Barmherzigkeit zu binden.

Oration

Herr, unser Gott, du hast den heiligen Mönchsvater Antonius aus der Welt herausgerufen und ihm die Kraft gegeben, in der Einsamkeit der Wüste vor dir zu leben. Hilf uns auf seine Fürbitte, uns selbst zu überwinden und dich über alles zu lieben. Darum bitten wir durch Jesus Christus, deinen Sohn, unseren Herrn und Gott, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

V Singet Lob und Preis.
R Dank sei Gott, dem Herrn.

 

 

Auferstehungsgebet

Deinen Tod, oh Herr, verkünden wir.

und Deine Auferstehung preisen wir,

bis Du kommst in Herrlichkeit.

Amen.

Ordensgebet

Herr Jesus Christus,

Du rufst uns,

Zeugen Deiner Botschaft und Deiner Erlösung zu sein.

Wir sind Zeugen Deines Todes und Deiner Auferstehung,

Zeugen des Lebens, das Du gebracht hast,

Zeugen der Liebe, Zeugen der Freude.

Wir sind gerufen,

aus der Kraft Deines Kreuzes und Deiner Auferstehung,

durch unser Wort und unser christliches Leben,

den Menschen Hoffnung und Zuversicht zu geben.

Herr,

gib uns in Deinem Geist Mut zum Zeugnis.

Gib uns offene Augen,

offene Ohren

und ein offenes Herz für die Not der Menschen,

besonders für die Christen im Hl. Land,

die unserer persönlichen Sorge anvertraut sind.

Lass uns denken und handeln nach Deinem Wort und Beispiel.

Lass uns unsere Berufung leben mit den Schwestern und Brüdern,

die zur Gemeinschaft des Ritterordens gehören.

Lass uns miteinander auf dem Weg sein.

Lass uns leben in und mit Deiner Kirche.

Lass uns selbst Kirche sein, wie Du sie gewollt hast.

Sei gepriesen jetzt und in Ewigkeit.

Amen.

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