Wien, 02.03.2015 (KAP) Die katholische Kirche trauert um Alfred Klose. Der kirchlich vielfach engagierte Sozialwissenschaftler in der Tradition von Johannes Messner starb 86-jährig am Freitag in Wien. Er bekleidete Funktionen in der Katholischen Männerbewegung und der Katholischen Aktion Österreich und arbeitete bei der Cursillo-Bewegung mit. Klose verfasste bedeutende Werke zu Fragen der christlichen Soziallehre bzw. der Sozialethik.
Alfred Klose wurde am 23. September 1928 in Ybbs/Donau geboren. In den 1950er Jahren erlangte er drei Doktorate: Zunächst promovierte er 1951 in Wien zum Doctor iuris, im Jahr 1955 zum Doctor rerum politicarum sowie im Jahr 1958 zum Doctor philosophiae. Klose arbeitete in der Handelskammer Wien und später in der Bundeswirtschaftkammer Österreich. 1970 veröffentlichte er das für viele Jahre in der Politik wegweisende Buch "Ein Weg zur Sozialpartnerschaft. Das österreichische Sozialmodell".
1976 habilitierte sich Klose für Gesellschaftspolitik und Politische Theorie an der Grund- und Integrativwissenschaftlichen Fakultät in Wien. Im Jahr 1980 verlieh ihm Bundespräsident Rudolf Kirchschläger den Berufstitel "außerordentlicher Universitätsprofessor". Zu den bekanntesten Werken Kloses zählen "Die Katholische Soziallehre. Ihr Anspruch - ihre Aktualität" (1979), "Gewissen in der Politik. Ethik für die Entscheidungskrise" (1982), "Machtstrukturen in Österreich" (1987), "Unternehmerethik. Heute gefragt?" (1988), "Christliche Soziallehre. Eine ökumenische Herausforderung" (1993), "Minderheiten und Menschenwürde" (2000) sowie "Kulturethik als Herausforderung" (2005).
Durch seine Ehefrau Annemarie Messner lernte er deren Onkel, den österreichischen Sozialethiker Johannes Messner, kennen und setzte sich Zeit seines Lebens für dessen Werk ein, u.a. mit einem Band zu dessen 100. Geburtstag im Jahr 1991. Klose war auch Mitherausgeber der ersten Auflage des Katholischen Soziallexikons im Jahr 1964 sowie der zweiten Auflage im Jahr 1980. Er war Mitglied des Vorstandes der Internationalen Stiftung Humanum, der Jung-Stilling-Gesellschaft in Siegen und des Dr. Karl-Kummer-Institutes in Wien, der Johannes-Messner-Gessellschaft in Wien sowie im Beirat der Görres-Gessellschaft zur Pflege der Wissenschaft in Köln.
Für seine wissenschaftliche Arbeit wurde Alfred Klose mehrfach ausgezeichnet, u.a. zwei Mal mit dem Kardinal-Innitzer-Preis, dem Leopold-Kunschak-Preis und dem Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst Erster Klasse. OB Alfred Klose wurde am 27. September 1980 in den Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem investiert.
(c) Kathpress vom 2. 3. 2015
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