Die Bemühungen zur Gründung der Komturei Innsbruck gehen auf die Mitte der 60er Jahre zurück. Dem Großprior Weihbischof DDr. Jakob Weinbacher gelang es - nach vielen Gesprächen - den Abt von Wilten Prälat Alois Stöger für den Orden zu gewinnen. Zu dieser Zeit lebten in Tirol bereits Ordensritter, wie etwa Bürgermeister DDr. Alois Lugger, Minister a. D. Univ. Prof. Dr. Ernst Kolb, Hofrat Dr. Karl Psenner, Abg. z. NR Franz Kranebitter, Konsul Dr. Otto Färber und Univ.Prof. Dr. Clemens-August Andreae.
Für die geplante Komturei Innsbruck wurden dann gezielt Präsident Hans Astner, KR Ing. Martin Huter, RA Dr. Alfons Leuprecht, KR Josef Stanger, Stadtrat KR Dr. Theodor Seykora und Landtagspräsident Dir. Josef Thoman angesprochen und gewonnen.
1968 kam es dann zur Komtureigründung. Die Treffen der Ordensmitglieder finden seit damals regelmäßig im Stift Wilten statt. Derzeit gehören drei Damen und 57 Ritter der Komturei an.
Leitende Komture:
Bürgermeister DDr. Alois Lugger † 1968 - 1989
Generaldirektor Dr. Günther Schlenck † 1989 - 1997
Hofrat Direktor Dr. Gerhard Rief 1997 - 2005
Baumeister Ing. Engelbert Pfurtscheller 2006 - 2015
Prokurist Thomas Steixner 2016 -
Priore:
Prälat Abt Alois Stöger † 1968 - 1996
Prälat Abt Raimund Schreier 1996 -
Investituren:
Innsbruck 1978, Innsbruck 1988, Innsbruck 1999, Innsbruck 2009
Über die kommenden Veranstaltungen informiert der "Kalender" im internen Bereich (Mitgliederbereich).
Jedes Jahr treffen sich die Ordensgeschwister aus dem Trentino, Südtirol sowie Nord- und Osttirol jeweils abwechselnd in einem der drei Teile des historischen Tirol. Am Samstag, 1. Juni 2019 organisierte die Delegation Bozen unseres Ordens das Jahrestreffen, das uns vor die spektakuläre Kulisse des Eingangs zum Grödnertal nach St. Peter/Lajen führte. Bestens gelaunt nach einer kurzen, wenngleich kurvenreichen Fahrt aus Innsbruck trafen die Nordtiroler Ordensbrüder mit Kandidatin Ingrid vor dem Widum von St. Peter ein und stärkten sich kurz, ehe Großprior Abt Raimund Schreier OPraem eine festliche Messe in der kleinen barocken Kirche des Ortes in den Sprachen Deutsch, Italienisch und Latein zelebrierte. In seiner Predigt ging er auf die Unbegreiflichkeit der Auferstehung ein, die er mit dem Bild eines im Grunde nicht zu be-greifenden Weinglases veranschaulichte. Unter den Conzelebranten fand sich auch der frühere Erzbischof von Trient, Mons. Luigi Bressan, der uns beim anschließenden Mittagessen im Restaurant Überbacher mit spannenden Geschichten aus seinem äußerst ereignisreichen Leben im Dienste der vatikanischen Diplomatie unterhielt. Nach dem Essen stand ein Leckerbissen für alle Freunde des Krippenbaus am Programm: Wir machten in Pontives Halt, wo im Familienbetrieb "Heide" nicht nur fantastische Krippenfiguren produziert werden, sondern wo in einem Museum auch zahlreiche mit großer Liebe zum Detail gestaltete Krippen zu besichtigen sind. Dem für die Gesamtorganisation des gemeinsamen Ordenstages Verantwortlichen Leiter der Delegation Bozen, Franz Patscheider, sei der größte Dank für diesen bestens organisierten und sehr gelungenen Tag ausgesprochen!
Am Sonntag, 12. Mai 2019 feierte unser Ordensbruder Prälat Dr. Klaus Egger im Innsbrucker Dom zu St. Jakob sein 60jähriges Priesterjubiläum. Nach dem feierlichen Einzug hieß Bischof Hermann Glettler die Gläubigen, die gerade aus diesem Anlass sehr zahlreich erschienen waren, darunter zahlreiche Damenund Ritter unseres Ordens, herzlich willkommen und meinte launig, dass ein Priester, der schon länger Priester sei als die Diözese alt ist, das Recht haben sollte, Hauptzelebrant vor dem Bischof zu sein. OB Klaus nahm diese Ehre gerne an und zelebrierte eine Heilige Messe, die von großer menschlicher Wärme, von vielen persönlichen Elementen und fühlbarer Wertschätzung getragen war. Der Propst von St. Jakob, unser OB Florian Huber, würdigte Klaus Egger in seiner Predigt, die wir hier abdrucken dürfen:
"Lieber Klaus, du darfst heute dein 60-jähriges Priesterjubiläum feiern. Vorher möchte ich dir aber noch zur Vollendung deines 85. Lebensjahres am 27. April gratulieren. Es ist alles andere als selbstverständlich, dich in diesem Alter, wenn es auch da und dort zwickt, in geistiger Frische, interessiert an den Vorgängen in Kirche und Welt als interessanten Gesprächspartner mit profilierter Meinung immer wieder erleben zu dürfen. Dafür darfst du dankbar sein.
Dein Geburtstag ist zugleich der Gedenktag unseres Diözesanpatrons Petrus Canisius. Das Diözesane scheinst du für dein priesterliches Wirken mit diesem Geburtsdatum schon in die Wiege gelegt bekommen zu haben. Da gibt es zwar den ersten Einsatz als Kooperator in der Pfarre Neu-Pradl. Künftige Aufgabenbereiche haben dann aber immer etwas an sich gehabt, was über einen konkreten Wirkungsort hinausreicht. Das gilt für deine Zeit als Präfekt im Paulinum, gilt für deine Zeit als Religionsprofessor an der HTL und später dann als Professor für Religionspädagogik an der PÄDAK. Immer bist du dabei mit vielen in Berührung gekommen, die aus allen Teilen Tirols, oft auch darüber hinaus, an diesen Bildungsstätten ihre Matura gemacht, eine berufsbildende höhere Schule besucht, ihre Ausbildung zur Lehrerin, zum Lehrer absolviert haben. Ganz deutlich tritt dieses Diözesane in deinen Aufgaben als Regens des Priesterseminars, als Generalvikar, in deiner Zuständigkeit für die pastorale Fortbildung von Priestern, Diakonen und Pastoralassistentinnen und -assistenten, als Bischofsvikar für Orden und noch bei einigem mehr in Erscheinung. Das zeichnet dich aus: Du hast viele Gaben und Begabungen in die Wiege gelegt bekommen, hast sie entfaltet und gepflegt und sie in deinem priesterlichen Dienst vor allem in diözesanen Verantwortungsbereichen eingebracht.
Du wohnst seit nun fast vier Jahrzehnten am Domplatz. Du bist ein Frühaufsteher, so habe ich mir von einem anderen Frühaufsteher am Domplatz vor Jahren sagen lassen. Wenn er aus dem Fester geschaut hat, hat er ganz genau im Blick gehabt, wer schon wach ist. Das warst dann und wann du noch vor ihm. Wenn du sehr früh am Morgen aus deinem Fenster schaust, hast du den Dom vor Augen. Vor einigen Tagen habe ich eine für mich sehr beeindruckende Begegnung geschenkt erhalten, die mit einem Blick aus dem Fenster am Morgen zu tun hat. Aus meiner Kooperatorenzeit sind wir uns gut bekannt. Wir sind uns in der Altstadt unerwartet begegnet, stehen geblieben und haben uns einiges zu erzählen gehabt. Ein Geschenk für mich war die Schilderung seines allmorgendlichen Rituals. Er hat in der Nähe seines Büros einen Kirchturm, von dem es immer um fünf Minuten vor acht ein Glockengeläut gibt, so wie beim Dom das Gebetsläuten. Da ist er dann immer am Fenster, macht es auf, hört darauf hin und sagt Gott ein Danke und auch den Menschen, die schon bei ihm im Himmel sind. Er hat so viel Grund, dankbar zu sein, hat er gemeint. Das möchte er sich in all den Schwierigkeiten, die auch da sind, bewahren: die Haltung der Dankbarkeit.
Lieber Klaus, ich denke, du hast am heutigen Tag deines 60-jährigen Priesterjubiläums viel Grund, dankbar zu sein. Sehen wir es an diesem Sonntag so, dass das so ist, weil dir gar nicht wenige viel verdanken. Einiges von diesem Dank sammelt und versammelt sich jetzt hier im Dom in Menschen, die dich mögen und schätzen und die da sind, um mit dir zu feiern. Manches kommt aus der Geschichte deines priesterlichen Wirkens. Ich möchte eines davon herausgreifen, weil ich es persönlich erlebt habe, dass dir dieser Dank ausgesprochen worden ist und ihm ganz klar gewesen ist: Hätte er dich nicht an seiner Seite gehabt, dann hätte er sein Charisma, von dem bis heute zahlreiche Auflagen seiner Ansprachen und Predigten zeugen, nicht so leben können, wie er es gelebt hat. Ich meine Bischof Reinhold und dich als seinen Generalvikar. Du hast ihn dafür frei gespielt. Er konnte sich auf deine Loyalität in allem verlassen, was du in seinem Namen in die Wege geleitet und getan hast. Und das war nicht wenig, schon vor deiner Zeit als Generalvikar und auch danach.
Da möchte ich etwas hinsehen und fragen: Was lässt sich an deinem Jubiläumstag aus deinem priesterlichen Wirken für uns an konkreten Impulsen mitnehmen? Als Erstes sehe ich, und das ist wohl der wesentlichste Impuls: „Aus der Mitte leben“. Wenn ich mir vor Augen halte, was du an Exerzitienbegleitungen in deinem Leben für sehr unterschiedliche Gruppen übernommen hast, Einkehrtagen gestaltet, spirituellen Themen ins Gespräch gebracht hast, dann möchte ich den Grundduktus deines Bemühens an dem Motto festmachen, das uns beim 200-Jahr-Jubiläum des Herz-Jesu-Gelöbnisses im Jahre 1996 begleitet hat: „Aus der Mitte leben“. Die Mitte ist für uns Christen Jesus, sein Herz, das für uns und für alle schlägt, niemand ausgrenzt, versöhnt, den Pulsschlag einer unzerstörbaren Liebe in unsere Welt hereinbringt und damit die Hoffnung der Wandlung und Verwandlung von allem ins Gute. Aus der Mitte leben, das ganz konkrete Leben in der Begegnung mit Jesus anzuschauen und zu gestalten, das braucht Zeit und Form. Du bist ganz wesentlich daran beteiligt gewesen, dass unser Jubiläumsjahr, und das mit nachhaltiger Wirkung bis heute, von der Einführung der Exerzitien im Alltag geprägt worden ist. Wichtig war dir dabei: Nicht nur anbieten, sondern dass sich alle Begleiterinnen und Begleiter vorher selber darauf einlassen, ganz absichtslos, ohne immer schon den Blick nur darauf zu haben, was setze ich wie um. Vielmehr: Erfahrungen sammeln, wie es einem mit dieser konkreten Form, aus der Begegnung mit Jesus Christus zu leben, geht. Dafür bist du Zeuge, ob in dieser Form oder in anderen Ausgestaltungen: Aus der Mitte, die Jesus Christus ist, zu leben, schenkt dem eigenen Leben Sinn.
„Kündet allen in der Not: Fasset Mut und habt Vertrauen.“ So heißt es in einem adventlichen Lied. Wer mit der Ankunft des Herrn in seinem Leben rechnet, mit seiner Gegenwart, der hat etwas zu sagen. Er ist Verkünder. Er hat eine Mission. Er kann und darf nicht schweigen. Zum Reden gehört auch das Schreiben. Beides hast du in zahlreichen Predigten, in Artikeln in der Kirchenzeitung, in vielen Veröffentlichungen in Zeitschriften, in Buchveröffentlichungen, auch in der homiletischen Schulung der Künder der Botschaft des Evangeliums getan. Immer ist darin dein Anliegen zu spüren, eine Hoffnungsperspektive auszusprechen, nicht in der Wiederholung von alten Formulierungen, sondern im Versuch, die tradierte Botschaft für die Menschen von heute so zu sagen, dass sie verstanden wird, dabei die Fragen an sie ernst zu nehmen und redlich zu versuchen, Rechenschaft über den Glauben abzulegen. Daraus ein Impuls für heute, der zweite: Verkündet so, dass Mut, Zuversicht und Vertrauen wachsen können.
Du warst immer ein Mann der Kirche und in der Kirche. Es war und ist dir ein großes Anliegen, diese Kirche fit für heute zu machen. Was bedeutet es für eine gegenwärtige Gestalt von Kirche, das allgemeine Priestertum ernst zu nehmen, eine Hoch- und Wertschätzung der Mitarbeit von Frauen und Männern in kirchlichen Diensten in unterschiedlichsten Formen in einem Miteinander von Klerus und sog. Laien zu gestalten, in der Begleitung von Ordensfrauen und
-männern auf die Frage, dem Charisma des Ursprungs eine zeitgemäße Form zu geben, eine Antwort zu suchen? Wie gehen wir heute mit den pastoralen Herausforderungen um, ohne in der Ausgrenzung von denen, die etwa in ihrer Beziehung gescheitert sind, stecken zu bleiben? Was benötigt es auch an strukturellen Änderungen, etwa in den Zulassungsbedingungen zum priesterlichen Dienst?
Die von dir aufgenommene Anregung, Gestalt geworden im Diözesanforum in den Jahren 1993 bis 1995, auf der Grundlage von Fragestellungen, die durch eine Umfrage, also ganz basisorientiert, erhoben worden sind, einer Pastoral von Kirche und einer Struktur von Kirche für unsere Diözese einen Impuls zu geben, ist heute zwar nicht in vieler Munde, denn nachfolgende kirchenkrisenhafte Ereignisse haben es in den Hintergrund treten lassen, es hat aber einiges an lebendigem Bewusstsein geschaffen und vor allem: für gar nicht wenige war es ein sehr gutes Erleben von Kirche, von einer Atmosphäre des intensiven Ringens, von einem guten Geist. „Sende deinen Geist aus und alles wird neu“ haben wir oft gesungen.
Was der Geist den Gemeinden heute sagt, dem nachzugehen, ist bleibender Impuls von damals an uns heute, aktueller denn je, denn dass wir vor großen Veränderungen des kirchlichen Lebens und der Gestalt von Kirche in der Welt von heute stehen, das ist keine Frage, sondern Fakt.
Lieber Klaus, lieber Jubilar, danke für die Impulse, die sich mir im Nachdenken über dein Wirken ergeben haben. Ich habe dabei aus der Schatzkiste deines Lebens im Dienst in und an der Kirche vieles nur angedeutet, nicht ausgeführt, manches überhaupt nicht erwähnt.
Ich bin zuversichtlich, dass diese drei Impulse, die einen harmonischen Dreiklang ergeben, nicht nur für mich bedeutsam sind:
Was du selber alles davon gelebt und bezeugt hast, dafür ein Danke, ein großes Danke. Vergelt‘s Gott."
Wir danken OB Florian Huber, dass er uns gestattet hat, seine berührende Ansprache hier abzudrucken, und schließen uns den guten Wünschen an OB Klaus Egger von Herzen an!
Musikalisch umrahmt von der Schola Gregoriana Wilthinensis hielten die zahlreich erschienenen Damen und Ritter der Komturei Innsbruck am Karsamstag 2019 in der Basilika Wilten ihre traditionelle Anbetung beim Heiligen Grab ab. Großprior Abt Raimund Schreier OPraem lud dabei besonders dazu ein, an Menschen zu denken, die aus welchen Gründen auch immer nicht oder nicht mehr am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können und sich somit gewissermaßen in einem sozialen Grab befinden. Das herzergreifende Lied "O Traurigkeit, o Herzeleid!" entließ die Ordensgeschwister mit der Aufforderung "O großer Schmerz! O steinern Herz, steh ab von deinen Sünden, wenn du willst nach deinem Tod Gottes Gnad empfinden" in die Stille des Karsamstages.
Die diesjährigen Einkehrtage des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem in Maria Plain (5.–7. April 2019) standen unter dem Generalthema "Ritterliche Tugenden". In vier Impulsreferaten hat der Dompfarrer von Klagenfurt, Dr. Peter Allmaier, der Prior der Komturei Klagenfurt, plastische und eindrückliche Bilder gezeichnet, die den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Einkehrtage sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben werden: Die These etwa, dass man Gott in allen Dingen, selbst den kleinsten, finden könne, hat er an einem Abenteuerfilm aufgehängt, in dem die Protagonisten die Fußspuren eines gewaltigen Ungeheuers nicht finden können, weil sie eine viel zu nahe Perspektive gewählt haben (in der Tat stehen sie in den Fußspuren Gozillas!). Die weiteren Themen waren missionarische Existenz, spielerische Leichtigkeit des Christen und Selbsterkenntnis.
Neben diesen akademisch-spirituellen Übungen kam auch das geistliche Leben nicht zu kurz: Am Freitag fand eine Vesper in der Basilika statt, am Samstag eine Heilige Messe, zelebriert von unserem Großprior Abt Raimund Schreier OPraem, konzelebriert haben unter anderem der neue Abt der Mehrerau, Abt Vinzenz und Abt Thomas, vom Stift Altenburg, die bei der anstehenden Investitur in Innsbruck in unseren Orden aufgenommen werden. In seiner Predigt ging Großprior Raimund auf die berühmte Episode aus dem Leben des Hl. Norbert von Xanten ein, der sich nach einem spektakulären Sturz vom Pferd bekehrt hat.
Wie jedes Jahr war ein besonderer Höhepunkt der Einkehrtage die Vorstellung der neuen Kandidatinnen und Kandidaten. Unser Leitender Komtur, Thomas Steixner, konnte mit Ingrid Niedertscheider, Monika Pöll-Ebner, Michaela und Fritz Staudigl gleich vier Aspiranten präsentieren, die sich alle schon auf die Investitur im September freuen.
Wie so oft, gebührt auch heuer wieder ein großes Lob dem Hausherren, Hans Moßhammer, der im Gasthof Maria Plain dafür gesorgt hat, dass sich alle wohlfühlen und die Einkehrtage auch zu einer Zeit der freundschaftlichen Begegnung über die Komtureigrenzen hinaus werden konnten.
Am 28. Januar 2019 bersuchte der Rektor des Österreichischen Hospiz in Jerusalem, Mag. Markus Bugnyar, die Komturei Innsbruck. In seinem Impulsreferat, an dessen Spitze er die Vorführung des neuen Werbefilms für das Hospiz stellte, sprach er einen bunten Strauß von Themen an, die ihn und seine altehrwürdige Institution mitten in der Altstadt von Jerusalem aktuell umtreiben: Auswirkungen der eben abgeschlossenen Bürgermeisterwahlen in Jerusalem und der anstehenden Wahlen in ganz Israel, anstehende Besuche wichtiger Würdenträger wie des österreichischen Bundespräsidenten Alexander van der Bellen oder des Erzbischofs von Prag, Seiner Eminenz Dominik Kardinal Duka OP. Natürlich kam auch der Ausbau des Hospizes um die so genannte Casa Austria zur Sprache, die noch im April dieses Jahres feierlich abgeschlossen werden soll; zur Eröffnung hat sich der Wiener Erzbischof, Christoph Kardinal Schönborn angekündigt. Freimütig berichtete Rektor Bugnyar auch über die finanzielle Lage des Hospizes. In der anschließenden Diskussion interessierten sich die Mitglieder der Komturei Innsbruck ganz besonders für einen Vorfall, der vor kurzem durch die Medien ging, wonach die ungarische Regierung angeblich Besitzansprüche am Hospiz angemeldet hatte. Rektor Bugnyar konnte die letztlich im nichts verlaufende Sache leicht aufklären und die wahren Hintergründe erklären. Ebenso wurde nach dem Einfluss der Kriegshandlungen in Syrien auf die Situation der Christen im Heiligen Land gefragt. Schließlich machte der Rektor mit den neuen Werbeschriftzug des Hospizes Werbung für sein Haus: "Stellen Sie sich eine Oase vor. Fein. Und jetzt eine Oase in Jerusalem. Ähh ... Ok, macht nichts! Kommen Sie einfach zu uns!"
Der bekannte Tiroler Historiker und Publizist Dr. Michael Forcher hielt am 20. November 2018 auf Einladung der Komturei Innsbruck des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem einen Vortrag zum Thema "Reformation und Gegenreformation in Tirol".
Auf der Grundlage der zahlreichen, ja fast unzähligen Bücher, die er zu den unterschiedlichsten Themen der Tiroler Geschichte verfasst hat, zeichnete Dr. Forcher ein lebendiges Bild des religiösen Lebens im Tirol des 16. Jahrhunderts: Vom offiziellen Verbot der Lehren Martin Luthers durch Ferdinand I. im Jahr 1523 über die Bauernkriege, die Täuferbewegung und das Konzil von Trient bis hin zur innerkirchlichen Erneuerungsbewegung, die mit den Jesuiten verbunden wird, wurden zahlreiche Themen angestoßen und meistens mit anschaulichen und nicht selten befremdlichen Details, etwa zur schlechten Bildung des Klerus in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, geschmückt.
Zu besonderer Anschaulichkeit steigerte sich Forchers Vortrag, als er, der vor einigen Jahren den Haymon Verlag gegründet hatte, auf den Innsbrucker Buchdrucker Hans Bauer zu sprechen kam, zu dessen Aufgaben es unter Ferdinand II. gehörte, Bücher zu drucken, die den Menschen als Ersatz für die verbotenen Bücher gegeben wurden, die ihnen die landesfürstliche Regierung abnehmen ließ. – Nach dem kurzweiligen Vortrag gab es noch die Möglichkeit, in Michael Forchers neueste Bücher über Ferdinand II. von Tirol und Kaiser Maximilian I. zu blicken.
Mit herzlichen Worten begrüßte am Abend des 25. Juni 2018 der Großprior des Ordens der Ritter und Damen vom Heiligen Grab zu Jerusalem, Abt Mag. Raimund Schreier OPraem, den neuen Bischof der Diözese Innsbruck Hermann Glettler am Beginn eines Gottesdienstes in der Stiftskirche Wilten, mit dem ein Abend der Begegnung zwischen der Komturei Innsbruck und dem erst Ende letzten Jahres eingesetzten Hirten der Diözese Innsbruck begann. Abt Raimund wies daraufhin, dass Bischof Hermann unter den Mitgliedern der Komturei Innsbruck zahlreiche überzeugte und brennende Christen kennenlernen werde, die sich vielfältig in den Dienst der Kirche stellten.
Bischof Hermann, der bereits in Graz mit Mitgliedern des Ordens in Kontakt gekommen war, stellte sich dann mit einem Grundsatzreferat vor, in dem er eine ganze Reihe von zentralen und aktuellen Themen ansprach, die die Kirche weltweit, aber auch die Diözese Innsbruck im Speziellen momentan umtreiben. Er forderte unter anderem ein überzeugtes, beherztes Christentum ein, das auch bereit ist, die gewohnte Umgebung zu verlassen und neue Räume für neue Spiritualität zu erobern. In diesem Zusammenhang verwies er auf eine vor kurzem gestartete Initiative des neuen Priors der Komturei Innsbruck, Bischofsvikar Msgr. Mag. Jakob Bürgler, der sich im Augenblick dafür einsetzt, dass in den einzelnen Pfarren kleine Gruppen gebildet werden, in denen das Evangelium gelesen und diskutiert wird und die aktiv versuchen, die Kraft dieser Texte für das alltägliche Leben zu erkennen.
Weiters forderte Bischof Hermann, durchaus mit Augenzwinkern wegen der etwas provokanten Formulierung, eine neue "Radikalität" im Christentum: Es dürfe einem Christen im Jahr 2018 nicht egal sein, wenn die Erde und ihre Ressourcen mit größter Brutalität ausgebeutet werden (Papst Franziskus bezeichnete die Mutter Erde als das ärmste Geschöpf unserer Zeit), wenn unser maßloser Konsum dazu führe, dass sich auf den Weltmeeren ganze Kontinente aus Plastikmüll bilden, wenn europäische Politiker von Menschen, die in Europa Schutz suchen, als Menschenfleisch sprechen. Ein Besinnen auf die historische Erlösungstat Jesu Christi müsse hier Einiges wieder ins rechte Lot bringen.
Schließlich sprach Bischof Hermann noch die Herausforderungen an, die in Zukunft auf die Kirche in Österreich zukommen. Unter den verschiedenen Bereichen, die er nannte, sei herausgehoben, dass es ihm wichtig ist, das Thema der Berufungen, nicht zuletzt für die verschiedenen Ordensgemeinschaften in Tirol, intensiv zu verfolgen.
In der sich an das Referat des Bischofs anschließenden mitunter hitzigen Diskussion zeigte sich eine der ganz großen Stärken des neuen Innsbrucker Oberhirten: Er hat einerseits die bewundernswerte Gabe, den Leuten so zuzuhören, dass sie sich in ihren Fragen und Aussagen ernst genommen und verstanden fühlen, andererseits ist er nie um eine Antwort, eine klare Antwort, verlegen und weiß die Dinge mit großem rhetorischen Geschick auf den Punkt zu bringen. Die Damen und Ritter des Ordens, aber auch die zahlreichen Gäste und Kandidaten, die zum Abend mit dem Bischof gekommen waren, zeigten sich begeistert.
Dem leitenden Komtur Prokurist Thomas Steixner bot Bischof Hermann für die Schlussworte eine Steilvorlage: Der Bischof hatte im Zuge seiner Ausführungen darauf hingewiesen, dass er in den letzten Wochen und Monaten sehr viele neue Menschen und Gruppierungen in Tirol kennenlernen durfte; er brauche aber meistens drei Begegnungen, um Name, Gesicht und Tätigkeitsbereich sicher miteinander zu verbinden. Dass dies postwendend zu einer zweiten (und dritten) Einladung durch unseren Komtur führte, war vorprogrammiert.
Auf Einladung der Komturei Innsbruck trafen sich am Samstag, 5. Mai 2018 die Damen und Ritter des Ordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem aus Südtirol, dem Trentino und Nordtirol zum gemeinsamen Ordenstag in Hall in Tirol. Der leitende Komtur aus Innsbruck, Thomas Steixner, war nicht nur froh, dass ihm mit OB Gerhard Rief ein in Hall ansässiger und historisch sowie kunstgeschichtlich äußerst kompetenter Führer zur Seite stand, sondern auch dass Olga Rief spontan jede deutsche Erklärung ins Italienische übersetzen konnte – ein Stück gelebter Tiroler Sprachenvielfalt! Man traf sich zunächst in der Herz-Jesu-Basilika zur Eucharistiefeier, die von Großprior Abt Mag. Raimund Schreier unter Anwesenheit des Ehrengroßpriors Erzbischof Dr. Alois Kothgasser zelebriert wurde. Vor dem anschließenden Mittagessen im Traditionsgasthaus "Goldener Löwe" führte OB Rief die ca. 45 Besucher des Ordenstages durch die barocke ehemalige Jesuitenkirche; ein besonders gelungener Aspekt der Führung dort war die Erklärung eines Altarbildes des Hl. Ignatius von Loyola, dessen Kleidung nach dem Vorbild eines heute noch in Hall erhalteten Paramentes gemalt wurde. Mit Stolz präsentierte der Mesner den Ordensgeschwistern dann auch exakt dieses Parament. Nach dem Mittagessen empfing Pfarrer Jakob Patsch die Damen und Ritter in der Haller Pfarrkirche und wies in seinen Erklärungen nicht nur auf die historische Entwicklung der Kirche hin, sondern auch auf die jüngst erfolgten Restaurierungen, deren ästhetischer Wert nicht von allen unmittelbar erkannt wurde. Mit einem Besuch im Josefikirchl neben der Pfarrkirche und im historischen Gemeinderatssaal endete das Führungsprogramm. Man verabschiedete sich bei strahlendem Sonnenschein vor der prächtigen Kulisse der Haller Altstadt und hofft auf einen ähnlich erfreulichen und erbaulichen Ordenstag nächstes Jahr in Bozen.
Sankt Kassian, gottgesandt
Zu Beginn des 4. Jhs. erlitt der Hl. Kassian in Imola ein ungewöhnliches Martyrium: Der Lehrer wurde von seinen Schülern mit deren Schreibgriffeln zu Tode gebracht. Heute ist Kassian einer der Patrone der Diözese Bozen-Brixen, die des Märtyrers seit 1703 in der jährlichen Kassiansprozession am zweiten Sonntag nach Ostern gedenkt. Am 15. April 2018 war es wieder so weit: Bischof Ivo Muser zelebrierte das viersprachige (deutsch, italienisch, ladinisch, lateinisch) Pontifikalamt und freute sich über die festliche Umrahmung durch den Kirchenchor Deutschnofen, der in diesem Jahr sein 300jähriges Bestehen feierte. Im Anschluss zog eine farbenprächtige Prozession durch Brixen und sang dabei u.a. das Lied der Diözesanheiligen: "O Stern ob unsern Talen, Sankt Kassian, gottgesandt", wiederum auf deutsch, italienisch und ladinisch. Die Abordnungen der Ritterorden bei dieser Prozession waren stattlich und gingen unmittelbar nach dem Bischof und den politischen Vertretern; unsere Grabesritter waren mit 20 Ordensgeschwistern gut vertreten. Natürlich ließen sie es sich nicht nehmen, das Fest mit einem vorzüglichen Mittagessen im Finsterwirt ausklingen zu lassen.
Für eine religiöse Gemeinschaft wie die unsere, die den Namen des Grabes Jesu im Namen trägt, ist der Karsamstag ein ganz besonderer Moment des Kirchenjahres. Die Damen und Herren der Komturei Innsbruck des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem trafen sich am Karsamstag, dem 31. März 2017, zur Anbetung beim Heiligen Grab in der Basilika Wilten. Der Großprior des Ordens, Abt Raimund Schreier OPraem, stand der Anbetung vor; einen wesentlichen Teil bestritt die Schola Gregoriana Wilthinensis, die u.a. eines der schönsten Gedichte des Mittelalters zur Aufführung brachte, das Stabat Mater dolorosa (Voll von Schmerzen stand die Mutter). Das aus zehn Strophen bestehende Gedicht, das ein lyrisches Ich in der Zwiesprache mit Maria zeigt, die unter dem Kreuz um ihren Sohn trauert, ist in seiner Urheberschaft umstritten und hat die größten Dichter zur kreativen Auseinandersetzung angeregt; eine frühe deutsche Übersetzung stammt beispielsweise von Christoph Martin Wieland (1779). In den Bitten, die ein wesentlicher Teil der Anbetung waren, rief Großprior Raimund ganz besonders das Leid und die Probleme vieler Menschen in Erinnerung, zu deren Linderung jeder einzelne Christ aufgerufen ist. Ein schönes Zeichen ordensgeschwisterlicher Verbundenheit war am Ende unseres Treffens das Verteilen eines Ölzweiges und einer kunstvoll gefertigten Ordensfahne, die uns Ordensdame Helene Deppisch zusammen mit ihrem Gatten Theodor (Marktheidenfeld, Komturei Würzburg) aus dem Heiligen Land zukommen ließen. Vergeltsgott für diese reizende österliche Geste!
Am 9. Oktober 2017 hielt Prof. Dr. Georg Fischer SJ vom Institut für Bibelwissenschaften und Historische Theologie der Universität Innsbruck einen Vortrag zum Thema "Warum das Alte Testament für uns Christen so wichtig ist". Er ging dabei von der einerseits offensichtlichen, aber dennoch zum Nachdenken anregenden Feststellung aus, dass Jesus das Neue Testament nicht kannte, sondern nur das AT hatte und mit diesen Schriften arbeitete ("Das AT war die Bibel Jesu!"). Dann zeigte Prof. Fischer, wie viele Stellen das NT nur dann verständlich werden, wenn man erkennt, dass sie klar und deutlich auf Passagen des AT anspielen und sich an diesen abarbeiten. Aber nicht nur im NT, sondern in vielen anderen Bereichen unseres heutigen Glaubens ist der Einfluss des AT mit Händen zu greifen, etwa bei bestimmten Feiern wie Ostern oder Erntedank, bei bestimmten Motiven wie der Bezeichnung Jesu als "Erlöser" oder bei so grundlegenden Dingen wie dem Gottesbild. Ein besonderes Anliegen war es Prof. Fischer, gegen die unter Christen weit verbreitete Ansicht aufzutreten, der Gott des AT sei ein strafender Gott, während der Gott des NT ein barmherziger Gott sei; so einfach dürfe man es sich nicht machen, finden sich doch Aspekte des strafenden und des barmherzigen Gottes sowohl im AT wie im NT. Am Ende seiner fesselnden Ausführungen stellte Prof. Fischer noch die These auf, dass es ohne das AT keine christliche Spiritualität geben würde, dass die Missachtung des AT der Grund für eine Reihe von Problemen (z.B. leibfeindliche Tendenzen) sei und dass eine bessere Vertrautheit mit dem AT eine Bereicherung für die eigene Spiritualität jedes Christen darstellen würde.
Dr. Florian Schaffenrath
Vom 31. März bis zum 2. April 2017 fanden die 20. Einkehrtage unseres Ritterordens in Maria Plain bei Salzburg statt. Prälat Maximilian Fürnsinn, Propst im Augustiner Chorherrenstift Herzogenburg, sprach in einer Serie von fünf Vorträgen über das Thema "Mein Leben ist Christus". Er interpretierte einschlägige Stellen aus dem Neuen Testament, etwa Jseu Taufe durch Johannes oder das Damaskus-Erlebnis des Paulus, betonte aber vor allem, wie wichtig es für jeden einzelnen Christen ist, eine persönliche Beziehung zu Jesus Christus aufzubauen. In seiner unverwechselbaren und einzigartigen Art und Weise verstand es Prälat Maximilian, theologische Inhalte so darzustellen, dass sie den Teilnehmern der Einkehrtage sicherlich noch sehr lange eindrücklich im Gedächtnis bleiben werden.
Dr.Florian Schaffenrath
Am 9. Januar 2017 hielt OUniv.-Prof. Dr. Karlheinz Töchterle, Professor für Klassische Philologie an der Universität Innsbruck und früherer österreichischer Bundesminister für Wissenschaft und Forschung, einen Vortrag, in dem er den bekannten Humanisten Erasmus von Rotterdam (1466? - 1536) von verschiedenen Seiten beleuchtete: Für Töchterle war Erasmus gerade wegen seines unermüdlichen Einsatzes für den Frieden unter den Völkern ein "erster Europäer" (wie ihn schon Stefan Zweig in seiner romanhaften Biographie "Triumph und Tragik des Erasmus von Rotterdam" genannt hat). Töchterle betonte aber auch zwei weitere Seiten an Erasmus: Als Humanist hat er sich mit großem Erfolg um die philologische Erschließung antiker Autoren verdient gemacht; als Pädagoge hat er in verschiedenen Schriften moderne Ansätze entwickelt, die teilweise erst im 20. oder 21. Jahrhundert umgesetzt wurden. Töchterles Worte stießen auf viel Interesse bei der versammelten Ordensfamilie, die den Referenten in der Diskussion beispielsweise danach fragte, welche Bedeutung neualteinische Texte wie die des Erasmus im modernen Lateinunterricht haben (sollten).
Der Ordenstag fand am 09. Mai 2015 in unserer Komturei statt. Nach einer interessanten Führung durch das Stift Stams, feierten wir mit unseren Ordensgeschwistern aus dem Trentino und Bozen einen feierlichen Gottesdienst in der Wallfahrtskirche Maria Locherboden, dem unser Prior Abt Raimund vorstand. Ein gutes Mittagessen im Erlebnisrasthof Locherboden stärkte uns, bevor wir wieder zurück nach Innsbruck fuhren, wo wir in der Basilika Wilten noch eine kurze Dankandacht beteten. Noch sehr beglückt von der wachsenden Beziehung mit unseren Ordensgeschwistern freuen wir uns auf den nächsten gemeinsamen Ordenstag in Bozen im Jahr 2016.
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